Wanderweg wird bis Ende September umgeleitet

Der Wanderweg entlang des Werdenberger Binnenkanals zwischen der Brücke Rheinstrasse in Sevelen bis zur Gemeindegrenze Buchs bleibt bis Ende September 2024 gesperrt. Eine Umleitung ist signalisiert. Der Zugang zum Auhof (Giger Gemüsebau) ist von der Sperre nicht betroffen.

Sevelen. – Der auf der Ostseite des Werdenberger Binnenkanals verlaufende Wanderweg zwischen der Brücke Rheinstrasse in Sevelen bis hin zur Gemeindegrenze Buchs kann bis Ende September 2024 aufgrund der laufenden Bauarbeiten nicht begangen werden. Damit der beliebte Abschnitt über die Sommermonate trotzdem passiert werden kann, wurde auf der Westseite des Werdenberger Binnenkanals eine alternative Route eingerichtet. Die Umleitung ist signalisiert. Zudem wurde im nördlichen Teil der Baustelle – in der Nähe zur Gemeindegrenze Buchs – eine temporäre Fussgängerbrücke zur Querung des Werdenberger Binnenkanals erstellt. Nicht betroffen von der Wanderwegsperrung ist der Auhof (Giger Gemüsebau). Dieser ist weiterhin wie gewohnt erreichbar.

Die Umleitung führt über diese Brücke auf die westliche Seite des Werdenberger Binnenkanals. Foto: Ralph Dietsche

Die Umleitung führt zwischen dem Feld (rechts) und dem Werdenberger Binnenkanal (links) über die Wiese. Foto: Ralph Dietsche

Wer die Grossbaustelle betritt, macht dies auf eigene Gefahr. Hinweisschilder weisen auf die derzeitigen Gefahren hin. Foto: Ralph Dietsche

Auf Entdeckungstour in Sevelen

Ehemalige Schülerinnen und Schüler aus Wartau führten kürzlich ein Klassentreffen durch. An diesem erinnerten sie sich an die gemeinsame Schulzeit von 1982 bis 1985 im Schulhaus Seidenbaum in Trübbach. Das Treffen wurde genutzt, um die Gemeinde Sevelen – welche vom ehemaligen Mitschüler Eduard Neuhaus präsidiert wird – zu erkunden.

Die Schülerinnen und Schüler des Schulhauses Seidenbaum waren in den Jahren 1982 bis 1985 ein eingeschworenes Team. Um in Erinnerungen zu schwelgen sowie sich wieder einmal zu sehen, führten die ehemaligen Schulkameradinnen und -kameraden kürzlich ein Klassentreffen durch. Dieses startete in Oberschan und führte die Reisegruppe in die benachbarte Gemeinde Sevelen. Und dies mit gutem Grund: Der ehemalige Klassenkamerad Eduard Neuhaus steht Sevelen seit bald vier Jahren als deren Präsident vor. Gemeinsam besuchten sie den eindrücklichen und inspirierenden Gedankenberg und liessen sich von Aktionskünstler, Bildhauer und Maler Gert Gschwendtner über den Berg, respektive durch den Skulpturenpark führen. Nach dem Mittagessen in der Raststätte Rheintal ging es weiter, um die 2,1 Kilometer lange Baustelle des Werdenberger Binnenkanals zu besichtigen. Als Präsident des Werdenberger Binnenkanal Unternehmens verstand es Eduard Neuhaus viel Wissenswertes über die Hintergründe sowie den Nutzen der Revitalisierungsmassnahmen zu berichten. Nach einer Erfrischung auf dem Auhof bei Andreas Giger fand der gemütliche Ausklang auf dem Büelsteihof in Oberschan statt.

 

Regierungsratskandidatin besuchte Binnenkanal-Baustelle

Die SP Sevelen hat eine Baustellenbesichtigung beim Werdenberger Binnenkanal organisiert. Manuel Lameira orientierte die Teilnehmende über das gigantische Projekt, bei dem der ökologische Nutzen im Vordergrund steht. Die St.Galler SP-Regierungsratskandidatin Bettina Surber liess sich vor Ort informieren und spürte die riesige Vorfreude auf das entstehende Naherholungsgebiet.

 

Die St.Galler Regierungsratskandidatin Bettina Surber besichtigte die WBK-Baustelle in Sevelen.

Impressionen von der Grossbaustelle in Sevelen

11. März 2024, Foto: Agroterraconsult AG

11. März 2024, Foto: Agroterraconsult AG

11. März 2024, Foto: Agroterraconsult AG

11. März 2024, Foto: Agroterraconsult AG

11. März 2024, Foto: Agroterraconsult AG

11. März 2024, Foto: Agroterraconsult AG

11. März 2024, Foto: Agroterraconsult AG

11. März 2024, Foto: Agroterraconsult AG

11. März 2024, Foto: Agroterraconsult AG

11. März 2024, Foto: Agroterraconsult AG

11. März 2024, Foto: Agroterraconsult AG

11. März 2024, Foto: Agroterraconsult AG

11. März 2024, Foto: Agroterraconsult AG

11. März 2024, Foto: Agroterraconsult AG

11. März 2024, Foto: Agroterraconsult AG

11. März 2024, Foto: Agroterraconsult AG

Strasse in Sevelen vom 11. bis 28. März für alle gesperrt

Die Strasse entlang dem Werdenberger Binnenkanal in Sevelen wird vom 11. März bis zum Karfreitag gesperrt. Grund sind Rodungsarbeiten auf der rechten Seite des Gewässers. Von der Sperrung betroffen sind auch die Fussgänger und Fahrradfahrer. Der Zugang zum Auhof bleibt gewährleistet. 

Sevelen. – Die Bauarbeiten am Werdenberger Binnenkanal schreiten planmässig voran. Die Aushub- und Gestaltungsarbeiten am neuen Gewässer starteten anfangs Jahr bei der Gemeindegrenze Buchs. Momentan arbeiten sich die Bagger Richtung Süden bis zur Brücke Rheinstrasse in Sevelen vor. Die über zwei Kilometer lange Baustelle zieht täglich Interessierte an, welche das emsige Treiben beobachten und den Baufortschritt mitverfolgen. Insbesondere an schönen Wochenenden kommt es entlang des alten Kanals sowie beim neu zu gestaltenden Gewässerverlauf zu regelrechten Völkerwanderungen. «Uns freut das grosse Interesse an den Revitalisierungsmassnahmen. Allerdings ist es wichtig, dass Passanten aus Sicherheitsgründen von den schweren Baumaschinen fernbleiben», sagt Eduard Neuhaus, Präsident des Werdenberger Binnenkanal Unternehmen. Er appelliert an die Eigenverantwortung, damit es zu keinen gefährlichen Situationen oder gar Unfällen kommt.

Totalsperre der Verkehrswege

Gearbeitet wird nicht nur am neuen Gewässerlauf, sondern auch entlang des heutigen Werdenberger Binnenkanals. Ab Montag, 11. März, beginnen auf der rechten Gewässerseite die Rodungsarbeiten. Neophyten und grosse Bäume werden gefällt und abtransportiert. Kleinere Bäume werden ausgegraben und an den Lauf des «neuen» Binnenkanals versetzt. Damit will man erreichen, dass bereits ab einem frühen Zeitpunkt das Wasser ausreichend beschattet wird. Damit die Forst- und Umzugsarbeiten gefahrenlos getätigt werden können, wird die Strasse zwischen dem Auhof in Sevelen bis zur Gemeindegrenze von Buchs vom 11. März bis zum Karfreitag, dem 28. März, für jeglichen Verkehr gesperrt. Die Sperre gilt während 24 Stunden am Tag nicht nur für motorisierte Fahrzeuge, sondern auch für Fahrräder und Fussgängerinnen und Fussgänger. «Die Sicherheit ist unser oberstes Gebot. Deshalb haben wir uns für die Totalsperre entschieden», erklärt Eduard Neuhaus. Einzig an den Wochenenden, also am Freitag ab 18 Uhr sowie am Samstag und Sonntag darf der Verkehrsweg entlang des Binnenkanals befahren und begangen werden. Die Zufahrt zum Auhof (Giger Gemüsebau) bleibt auch während den Rodungsarbeiten ab der Rheinstrasse gewährleistet.

Bauarbeiten in Sevelen gehen zügig voran

Die Aushub- und Gestaltungsarbeiten für den neuen Verlauf des Werdenberger Binnenkanals in Sevelen gehen zügig voran. Besonders an schönen Wochenenden nutzen zahlreiche Passanten die Möglichkeit vor Ort einen Augenschein zu nehmen. Die Begehung des Baustellenbereichs erfolgt auf eigene Gefahr. Die Impressionen zeigen den aktuellen Stand der Bauarbeiten vom 18. Februar 2024.

 

 

Invasive Robinien werden bekämpft

Wer in Buchs oder Sevelen entlang des Werdenberger Binnenkanals spaziert, trifft mancherorts auf Bäume, deren Rinde stark beschädigt ist. Dabei handelt es sich um Robinien, respektive Falsche Akazien. Diese gelten in der Schweiz als invasive Neophyten. Zur Bekämpfung des exotischen Gehölzes wird Borke, Bast und Kambium entfernt. Das Holz darf dabei nur geringfügig verletzt werden. «Bäume, die miteinander verwachsen sind, müssen immer alle geringelt werden», erklärt Revierförster Peter Benz. Ein Fällen der Bäume wäre hingegen kontraproduktiv. «Massive Stockausschläge und eine Wurzelbrut wären die Folge. Die Robinienbestände würden noch dichter werden als vor der Fällaktion», weiss Peter Benz.

Wurzelsystem wird ermüdet

Die Bekämpfung der Robinie erfordert Geduld. Im ersten Jahr wird die Rinde und die erste Schicht des Holzes auf Brusthöhe und in einer Breite von mindestens 15 Zentimetern über etwa 9/10 des Stammumfanges entfernt. Ein Teil des Saftes zirkuliert noch. Der Baum wird ernährt, aber kann keine Reserven mehr anlegen. Im zweiten Jahr wird der Stamm komplett geringelt. Kurz danach stirbt der Baum ab und kann im darauffolgenden Winter gefällt werden. Nachkontrollen und das Ausreissen von Wurzelausschlägen sind notwendig, damit das Wurzelsystem gänzlich ermüdet und die invasive Pflanze nachhaltig beseitigt wird.

Geringelte Robinien am Werdenberger Binnenkanal in Buchs. Foto: Ralph Dietsche

Robinien verdrängen heimische Pflanzen

Die Bekämpfung der Robinien ist aus verschiedenen Gründen wichtig. Die Rinde, die Samen und die Blätter sind giftig. Das Essen von kleinen Mengen ruft Bauchschmerzen mit Übelkeit und Brechreiz sowie ein erhöhter Puls hervor. Für Tiere kann der Verzehr tödlich sein. Eine Verletzung der Haut durch die Dornen kann zudem eiternde Wunden zur Folge haben. Hinzu kommt, dass die Robinie ein raschwüchsiger Baum ist, der durch Ausleger und Wurzelausschläge grössere Flächen einnehmen kann. Die Robinienbestände verdrängen einheimische Sträucher und Bäume. Dadurch fehlt den Tieren die Nahrung. Die beschädigten Stämme und damit das Bekämpfen der Robinien helfen der Biodiversität und fördern einheimische Lebewesen.

 «Natur profitiert von den Bauarbeiten»

Der Werdenberger Binnenkanal wird aktuell im Bereich Brücke Rheinstrasse Sevelen bis Gemeindegrenze Buchs revitalisiert. Am Donnerstag, 18. Januar, fand im Beisein der St.Galler Regierungsrätin Susanne Hartmann eine Baustellenbegehung stattt.

In Sevelen wird derzeit das grösste Wasserbauprojekt der Region umgesetzt. Mit der Verlegung des Werdenberger Binnenkanals gewinnt die Biodiversität. Foto: Ralph Dietsche

Mehrere Bagger tragen seit Wochen parallel zur Autobahn Erdreich ab. Insgesamt werden rund 96’000 Kubikmeter Material ausgehoben. Gut die Hälfte davon wird zu einem späteren Zeitpunkt genutzt, um den alten Lauf des Werdenberger Binnenkanals zu verfüllen. Grund der Verlegung des Kanals ist sein Alter. «Das gleichmässige, trapezförmige Gewässer ist über 130 Jahre alt und am Ende seiner Lebensdauer», erklärt Eduard Neuhaus in seiner Funktion als Präsident der Werdenberger Binnenkanal-Kommission. Statt einer Sanierung des Kanals entschied sich die Kommission für eine ökologische Aufwertung des Gewässers. Einerseits für die Lebewesen im und am Wasser, andererseits als Naherholungsgebiet für die Bevölkerung. Der Abschnitt zwischen der Brücke Rheinstrasse Sevelen bis zur Gemeindegrenze Buchs ist die zweite Etappe, welche am Werdenberger Binnenkanal revitalisiert wird. Bereits umgesetzt ist das Projekt von der ARA Buchs bis zum Ochsensand.

Sind massgeblich am Gelingen des Revitalisierungsprojekts beteiligt: Andreas Düring (v.l.), Anja-Maria Sonntag, Regierungsrätin Susanne Hartmann, WBK-Präsident Eduard Neuhaus, Andreas Bernold und Dominik Wäger. Foto: Ralph Dietsche

Hoher Besuch würdigt Projekt

Die Aufwertung des Werdenberger Binnenkanals gilt unter Fachleuten als Vorzeigeprojekt. Dank der engen Zusammenarbeit des WBK-Unternehmens mit den Grundeigentümern, der Ortsgemeinde sowie Kanton und Bund kann das Grossprojekt erst realisiert werden. Die St.Galler Regierungsrätin Susanne Hartmann liess es sich nicht nehmen am Donnerstag an der Begehung teilzunehmen. Sie freut sich: «Die Revitalisierung des Werdenberger Binnenkanals ist ein hervorragendes Beispiel, das anschaulich zeigt, dass Bauen und Umwelt kein Widerspruch sind. Die Natur profitiert von den Bauarbeiten.» Damit spielt Hartmann auf die Namensänderung ihres Departements an. Im Jahr 2021 wurde aus dem Baudepartement das Bau- und Umweltdepartement. «Viele betrachteten Anfangs die Begriffe Bau und Umwelt als Widerspruch», erinnert sich Susanne Hartmann. Die Revitalisierung des Werdenberger Binnenkanal beweist das Gegenteil. Es ist im Kanton St.Gallen das grösste Projekt dieser Art, das nicht an einem Kantonsgewässer liegt. Die Regierungsrätin lobt die initiativen Akteure: «Ich wünsche mir, dass weitere Gemeinden und Verantwortliche dem guten Beispiel der vielen initiativen Akteure am Werdenberger Binnenkanal folgen.»

Regierungsrätin Susanne Hartmann im Interview mit dem TV-Sender TVO. Foto: Ralph Dietsche

Projekt wird breit unterstützt

Projektleiter Dominik Wäger vermittelte den gegen 50 Teilnehmenden der Begehung interessante Zahlen und Fakten. Zudem zeigte er den Interessierten den Mehrwert der entstehenden Fluss- und Auenlandschaft auf. Für die Revitalisierung dieses Abschnitts wird mit Kosten von rund 6,2 Millionen Franken gerechnet. Ein Teil davon wird durch Unterstützungsbeiträge vom naturemade star-Fonds des ewz finanziert. Anja-Maria Sonntag, Leiterin von Asset Service bei ewz, gab ihrer Freude über das sich in der Umsetzung befindende Projekt Ausdruck: «Seit 20 Jahren investiert der naturemade star-Fonds von ewz jeden Zusatzrappen, den die Kundinnen und Kunden mit ihrem Stromprodukt ewz-pronatur finanzieren, in die Revitalisierung von Schweizer Gewässern.» Ebenfalls unterstützt wird das Vorzeigeprojekt vom NaturstromFonds Ostschweiz.  Der etwa zwei Kilometer lange Gewässerlauf soll bis anfangs Juni fertig ausgestaltet sein, damit nach der Schonzeit der Fische das Gewässer umgeleitet werden kann. Dominik Wäger freut sich: «Aktuell sind wir dank der guten Witterung und der sofortigen Arbeitsaufnahme nach Bewilligungseingang dem Zeitplan leicht voraus.» Anschliessend an die Wasserumleitung werden der alte Kanal verfüllt, Bäume und Sträucher gepflanzt sowie Abschlussarbeiten getätigt. Der eigentliche Projektabschluss ist auf den Herbst 2027 vorgesehen. Danach wird sich das Paradies mit einem stellenweise bis zu 38 Meter breiten Gerinne erst so richtig entfalten. «Es braucht seine Zeit, bis der neu geschaffene Lebensraum von den Tieren und Pflanzen genutzt wird», weiss Eduard Neuhaus. Wobei die Artenvielfalt rasch zunehmen dürfte. Natur, Tier und Mensch werden gleichermassen vom Projekt profitieren, zumal ein äusserst attraktives Naherholungsgebiet mit direktem Anschluss zur Autobahnraststätte Rheintal entsteht.

Der naturemade star-Fonds von ewz unterstützt das Revitalisierungsprojekt in Sevelen finanziell. Anja-Maria Sonntag im Gespräch mit TVO. Foto: Ralph Dietsche

Projektleiter Dominik Wäger im Gespräch mit Rheintal TV anlässlich der Begehung vom 18. Januar 2024 in Sevelen. Foto: Ralph Dietsche

Hier wird der Werdenberger Binnenkanal künftig durchfliessen. Das auf dem Bild sichtbare Wasser ist Oberflächenwasser. Die Wasserumleitung ist auf Juni 2024 geplant. Foto: Ralph Dietsche

Grosses Interesse an Bauarbeiten am Binnenkanal

Derzeit sind am Werdenberger Binnenkanal in Sevelen Bauarbeiten zur Revitalisierung des Abschnitts von der Brücke Rheinstrasse Sevelen bis Gemeindegrenze Buchs im Gang. Die Umsetzung des Projekts stösst bei Spaziergängern, Bauinteressierten und Naturliebhabenden auf grosses Interesse. Damit sich die Besuchenden vor Ort über das Projekt informieren können, wurden an drei Stellen Informationstafeln mit interessanten Fakten aufgestellt.

Ehemaliger Auenwald wird wieder aktiviert

Der Werdenberger Binnenkanal wird zwischen der Brücke Rheinstrasse in Sevelen bis zur Gemeindegrenze Buchs nach Osten verschoben und neu im Wald geführt. Damit der künftige Flusslauf gebaut werden kann, müssen 40’000 Quadratmeter Wald gerodet werden.

Sevelen. – Der ökologische Wert des Werdenberger Binnenkanals sowie die Biodiversität entlang des Flusslaufes wird verbessert. Um den ehemaligen Auenwald wieder zu aktivieren, wird das Gewässer Richtung Osten verschoben. Die geplanten Geländeanpassungen und die Gewässerrevitalisierung erfordern eine Rodung von rund 40’000 Quadratmetern Wald. Dieser ist gemäss Fachleuten nicht sonderlich wertvoll. Der Grund liegt darin, dass ein Teil des Baumbestands in den letzten Jahren aufgrund des Eschentriebsterben bereits gefällt werden musste. Weitere Bäume, die nun gefällt werden, sind ebenfalls von diesem Pilzbefall betroffen und sterben ab. Nebst den befallenen Eschen müssen hauptsächlich Robinien dem neuen Gewässerlauf weichen. Diese stammen ursprünglich aus Nordamerika. Gepflanzt wurden sie vor gut 40 Jahren. Mit der Abholzung beauftragt wurde die Forstgemeinschaft Grabus. Diese hat mit den Rodungsarbeiten vor wenigen Tagen begonnen. Parallel dazu finden im Bereich der Rheinstrasse Installationsarbeiten der Bauunternehmen statt, welche nach dem Abholzen die Erdarbeiten ausführen werden.

Aufwertung statt Instandstellung

Die Uferverbauungen des bestehenden Binnenkanals wurden vor über 130 Jahren erstellt und haben inzwischen ihre Lebensdauer erreicht. Statt das monotone Gewässer mit seinem trapezförmigen Querschnitt mit grossem Aufwand für die kommenden Jahre zu ertüchtigen, wurde ein Gesamtkonzept für das Gewässer entwickelt. Dieses trägt dem Hochwasserschutz sowie der Biodiversität Rechnung. Der erste rund 2,1 Kilometer lange Abschnitt zwischen der ARA Buchs und dem Ochsensand wurde bereits in den Jahren 2016 und 2017 naturnah gestaltet. Dieser dient heute nicht nur als Lebensraum für Fauna und Flora, sondern auch als beliebtes Naherholungsgebiet für die Bevölkerung. Zudem gilt er national als Vorzeigeprojekt.

Neue Lebensräume entstehen

Mit den Rodungsarbeiten in Sevelen sind nun die Vorarbeiten für die Verlegung und Aufwertung des zweiten Abschnitts des Werdenberger Binnenkanals gestartet. Ein Teil des Holzes wird vor Ort belassen und für die naturnahe Gestaltung des Bachlaufes genutzt. Bei einem Augenschein vor Ort erklärt Eduard Neuhaus, Präsident der WBK-Kommission und Gemeindepräsident von Sevelen, dass die derzeitige Beanspruchung der Waldfläche nur vorübergehend sei: «Von der 40’000 Quadratmeter gerodeten Waldfläche stehen gut 23’000 Quadratmeter nach den Bauarbeiten wieder als Ersatzfläche zur Verfügung.» Für die verbleibenden 17’000 Quadratmeter wird Realersatz im Umfang von gut 27’000 Quadratmetern geleistet. Der Realersatz liegt in unmittelbarer Nähe der Rodungsfläche. Die negativen Auswirkungen auf Natur und Landschaft beschränken sich daher auf die Bauphase. Danach entstehen am ökologisch aufgewerteten Gewässer neue Lebensräume für Fauna und Flora. Der Werdenberger Binnenkanal hat dann genügend Platz, um einen neuen und vielfältigen Auenwald analog dem Projekt in Buchs auszubilden. Der offizielle Spatenstich für die Wasserbauarbeiten wird voraussichtlich Ende Januar oder anfangs Februar erfolgen. Die Wasserumleitung ins neue Flussbett ist auf den Sommer 2024 geplant. Anschliessend finden die Aufforstungen und Bepflanzungen statt. Der Projektabschluss ist auf den Herbst 2027 vorgesehen.

Vorarbeiten für Binnenkanal-Revitalisierung in Sevelen starten

Der Werdenberger Binnenkanal wird von der Brücke Rheinstrasse in Sevelen bis zur Gemeindegrenze Buchs revitalisiert. In das knapp zwei Kilometer lange Aufwertungsprojekt werden 6,2 Millionen Franken investiert. In diesen Tagen starten die Vorarbeiten.

Sevelen. – Der Werdenberger Binnenkanal entwässert seit über 130 Jahren sämtliche Bäche des Werdenberger Rheintals von Wartau bis Sennwald. Gebaut wurde er als geradliniger Kanal mit einheitlich trapezförmigem Querschnitt. Nördlich von Buchs wurde der Kanal in den Jahren 2016 und 2017 auf einer Länge von zwei Kilometern ökologisch aufgewertet. Das Projekt zeigt bereits Wirkung. Die Artenzusammensetzung ist vielfältiger geworden. Als nächster Schritt wird ein Teilabschnitt in Sevelen revitalisiert.

Gewässer wird aufgewertet

Das Projekt sieht die Revitalisierung des Werdenberger Binnenkanals von der Brücke Rheinstrasse in Sevelen flussabwärts bis zur Gemeindegrenze Buchs vor. Der knapp zwei Kilometer lange Abschnitt soll zu einem breiten, vielfältigen Flussbett mit dem Charakter eines Auwalds werden. Auf der ganzen Projektlänge wird das Gerinne aufgeweitet. Die Vergrösserung des Querschnitts auf durchschnittlich 53 Meter Breite gibt dem Fluss insgesamt mehr als drei Mal so viel Platz wie heute. Am grosszügigsten ist die Aufweitung im südlichen Bereich, wo das Flussbett nach Osten verschoben wird. In diesem ehemaligen Auenwald besteht genügend Raum für eine eigendynamische Gewässerent­wicklung. Es entsteht eine abwechslungsreiche Mischung verschiedener Wasserlebensräume vom Flach- und Tiefwasser über unterschiedliche Ufer bis zu verschiedenen Auenwaldtypen mit Tümpeln.

Projekt auf gutem Weg

Die Revitalisierung hat vorwiegend ökologische Zielsetzungen. Das Projekt soll mehrere national prioritäre Fischarten wie beispielsweise die Äsche, Nase und Seeforelle fördern. Zudem wird es positive Auswirkungen für Insekten, Vögel, Amphibien und Kleinsäuger mit sich bringen. Auch aus landschaftlicher Sicht schafft das Projekt eine Aufwertung. Dank der siedlungsnahen Lage ist die attraktive Auenlandschaft für die Bevölkerung sichtbar und erlebbar. Eine Fuss- und Fahrradverbindung zur Raststätte Rheintal ermöglicht den Freizeitnutzern auch eine «Stärkung». Die während des Auflageverfahrens eingegangenen Einsprachen konnten inzwischen behandelt und erledigt werden. Das Bewilligungsverfahren beim Kanton St.Gallen ist abgeschlossen. Sobald auch das Bewilligungsverfahren beim Bund abgeschlossen ist, kann mit den eigentlichen Bauarbeiten gestartet werden. Bis dorthin werden bereits erste Vorarbeiten vorgenommen. Die Bauarbeiten dauern voraussichtlich bis in den Herbst 2024. Anschliessend finden die Bepflanzungen statt. Der Projektabschluss ist auf den Herbst 2027 vorgesehen. Über den Baufortschritt wird auf der Website www.werdenberger-binnenkanal.ch orientiert.

Zeugen gesucht: Hundekotbeutel im Binnenkanal

In den letzten Wochen wurde der Werdenberger Binnenkanal mehrmals mit unbenutzten Hundekotbeuteln verunreinigt. Es besteht der Verdacht, dass die Verschmutzungen mutwillig erfolgten. Das Werdenberger Binnenkanal Unternehmen hat das Littering der Polizei gemeldet.

Wartau/Sevelen/Buchs. – Seit einigen Wochen treibt eine Person oder eine Personengruppe am Werdenberger Binnenkanal ihr Unwesen. Immer wieder werden unbenutzte, rote und blaue Hundekotbeutel im Binnenkanal gesichtet. Über mehrere Kilometer verteilt bleiben die Plastiksäcke an den Uferböschungen sowie an Ästen, Sträuchern sowie Inseln und Brücken hängen. Die Hundekotbeutel verunstalten nicht nur den Bachlauf, sondern verursachen Umweltprobleme und gefährden Tiere und Pflanzen. Da die Täterschaft offenbar bereits mehrmals aktiv war, hat das Werdenberger Binnenkanal Unternehmen nun die Vorkommnisse der Polizei gemeldet. Zudem bittet sie jetzt die Bevölkerung allfällige Beobachtungen, die im Zusammenhang mit den Taten stehen, direkt der Polizei zu melden.

Kosten trägt die Allgemeinheit

Durch das Wegwerfen der hohen Anzahl der Hundekotbeutel entstehen den Gemeinden unnötige Zusatzkosten. Zudem fehlen den Hundehaltern die Hundekotbeutel für die sachgerechte Entsorgung der Hinterlassenschaft ihrer Vierbeiner. Die Verschmutzung des Gewässers durch die Plastiksäcke löste zudem mehrere Zusatzeinsätze des Rheinunternehmens aus, welche die leeren Hundekotbeutel aus dem Wasser fischen und einsammeln musste. Die dafür entstehenden Mehrkosten werden von der Allgemeinheit getragen. Das Werdenberger Binnenkanal Unternehmen macht darauf aufmerksam, dass im Kanton St.Gallen Littering strafbar ist. Entsprechend appelliert es an die Vernunft der Verursacher.