Majestätischer Vogel: Fischadler rastet am Werdenberger Binnenkanal

Die Revitalisierung des Werdenberger Binnenkanals in Sevelen zeigt bereits überraschende Erfolge. Kürzlich wurde ein Fischadler gesichtet, der auf seiner Reise Richtung Süden im neu entstehenden Naturparadies eine Rast einlegte.

Seit dem Frühjahr 2024 läuft die Revitalisierung des Werdenberger Binnenkanals (WBK) unter der Leitung des Werdenberger Binnenkanalunternehmens. Obwohl das Projekt erst im Herbst 2024 abgeschlossen wird, zeigt die Natur bereits jetzt beeindruckende Zeichen der Wiederbelebung. Ein besonderer Höhepunkt: Polier Ueli Schlegel von der ARGE Gewässer machte kürzlich auf seinem Heimweg eine spektakuläre Entdeckung. Ein Fischadler, der auf seinem Vogelzug Richtung Süden unterwegs war, sass majestätisch auf einem Hochsitz – ein seltenes Bild, das er sofort mit seiner Kamera festhielt.

«Es war purer Zufall. Ich fuhr nach einem langen Arbeitstag nach Hause, als ich den Fischadler auf dem Hochsitz sah. Natürlich musste ich anhalten und das festhalten», so Ueli Schlegel begeistert. Der Fischadler, ein seltener Gast in der Region, zieht normalerweise in seine Überwinterungsgebiete südlich der Sahara. Dass er gerade in Sevelen rastete, zeigt deutlich, dass die neu geschaffenen naturnahen Uferzonen am WBK schon jetzt die Vogelwelt anziehen.

Indikator für den Zustand und die Biodiversität

Der majestätische Greifvogel ist auf seinem langen Zugweg auf intakte, fischreiche Gewässer angewiesen, um zu rasten und Energie zu tanken. Die Revitalisierungsmassnahmen am WBK scheinen ihm genau diese Bedingungen zu bieten, was ein klares Zeichen dafür ist, dass das Projekt auf dem richtigen Weg ist. Der Fischadler gilt als Indikator für eine gesunde Umwelt, und seine Anwesenheit bestätigt, dass die Renaturierung des Kanals bereits positive Auswirkungen auf die Biodiversität hat. Die Revitalisierung, die durch das Werdenberger Binnenkanalunternehmen geleitet wird, zielt darauf ab, den Kanal in einen naturnahen Lebensraum für Fische, Vögel und andere Tiere zu verwandeln. Dass ein Fischadler bereits jetzt den Kanal als Rastplatz wählt, ist ein starkes Symbol für den Erfolg dieser Massnahmen.

Energiewende in Konflikt mit dem Schutz

Allerdings zeigt die Beobachtung auch, wie gefährdet solche Vögel sind. Windräder, die für die Gewinnung erneuerbarer Energien unverzichtbar sind, stellen eine Gefahr für Fisch­adler und andere Zugvögel dar. Auch wenn Kollisionen selten sind, ist es bedauerlich, dass die Energiewende manchmal im Konflikt mit dem Schutz dieser majestätischen Tiere steht. Trotz dieser Herausforderungen überwiegt in Sevelen die Freude über die positiven Entwicklungen. Der Schnappschuss von Ueli Schlegel zeigt, dass der Einsatz für die Natur sich lohnt – und dass die Revitalisierung des WBK der Tierwelt neue, sichere Lebensräume bietet.

Der Ornithologische Verein Sevelen wird auch weiterhin über die Fortschritte des Projekts berichten. Die Revitalisierung des WBK ist nicht nur ein Gewinn für die Natur, sondern auch ein starkes Zeichen für die Erhaltung unserer Umwelt. Der Fischadler als Zeichen des Erfolgs gibt dem Verein Hoffnung und motiviert, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. (Autor: Marc Rheiner, Ornithologischer Verein Sevelen)

Regierungsrat Beat Tinner: «Ein ökologisches Vorzeigeprojekt»

An einer öffentlichen Begehung des revitalisierten Binnenkanals in Sevelen nahmen Regierungsrat Beat Tinner und Fachleute des Kantons teil. Alle lobten das beispielhafte Wasserbauprojekt, das wertvolle Habitate für die Fischwelt geschaffen hat.

 

Selbst der Dauerregen am Dienstagnachmittag hielt ein Dutzend Interessierte nicht davon ab, sich auf eine Exkursion entlang des renaturierten Werdenberger Binnenkanals (WBK) zu begeben.

Gruppenbild bei der Exkursion (von links): Regierungsrat Beat Tinner, WBK-Kommissionpräsident Eduard Neuhaus, die Referenten Marcel Zottele, Dominik Wäger, Christoph Birrer, Christian Schwendener und Andreas Düring. Foto: Heini Schwendener

Gruppenbild bei der Exkursion (von links): Regierungsrat Beat Tinner, WBK-Kommissionpräsident Eduard Neuhaus, die Referenten Marcel Zottele, Dominik Wäger, Christoph Birrer, Christian Schwendener und Andreas Düring. Foto: Heini Schwendener

 

Neben allgemeinen Informationen zum Projekt standen die Fische im Mittelpunkt der Referate von Fachleuten des kantonalen Amtes für Natur, Jagd und Fischerei sowie des regionalen Fischereivereins. Eduard Neuhaus, Präsident der WBK-Kommission und Gemeindepräsident von Sevelen, moderierte den Anlass. Gastgeber Neuhaus sagte: «Es ist bemerkenswert, wie sich hier die Landschaft innerhalb nur eines Jahres völlig verändert hat.»

Der Altstätter Stadtrat Andreas Broger (links) und der Buchser Stadtpräsident Rolf Pfeiffer (rechts) nahmen an der Begehung in Sevelen teil. Foto: Heini Schwendener

Der Altstätter Stadtrat Andreas Broger (links) und der Buchser Stadtpräsident Rolf Pfeiffer (rechts) nahmen an der Begehung in Sevelen teil. Foto: Heini Schwendener

 

Vier Jahre vom Plan bis zu Umsetzung

Projektleiter Dominik Wäger erklärte, dass in Sevelen ein fast identisches Projekt umgesetzt worden sei, wie vor fünf Jahren in Buchs. In Sevelen wurde der WBK auf einer Länge von 2,2 Kilometern revitalisiert. Im Vordergrund des Projekts stand die Revitalisierung und nicht etwa, wie beim WBK-Abschnitt in Sennwald, der Hochwasserschutz. Das Revitalisierungsprojekt WBK Sevelen wurde vier Jahre nach Planungsbeginn umgesetzt. «Für ein Projekt in dieser Grössenordnung ist das sehr bemerkenswert», sagte Andreas Düring, Projektleiter Wasserbau des Kantons St. Gallen.

Andreas Düring, Projektleiter Wasserbau des Kantons St.Gallen, unterstrich die bemerkenswert rasche Umsetzung des Projekts dieser Grössenordnung. Foto: Heini Schwendener

Andreas Düring, Projektleiter Wasserbau des Kantons St.Gallen, unterstrich die bemerkenswert rasche Umsetzung des Projekts dieser Grössenordnung. Foto: Heini Schwendener

 

Um derart grosse Wasserbauprojekte realisieren zu können, müsse man die Bevölkerung von deren Nutzen überzeugen. Düring betonte: «Gelungene Projekte wie die Revitalisierungen des Werdenberger Binnenkanals in Buchs und Sevelen erhöhen deren Akzeptanz bei der Bevölkerung.» Regierungsrat Beat Tinner sprach von einem «ökologischen Vorzeigeprojekt». Die Revitalisierung sei eine Win-Win-Situation für alle: Das Flussbett und die Ufer seien revitalisiert und aufgewertet worden und würden wertvollen Lebensraum für Fische und anderen Wasserbewohner bieten, der Landwirtschaft stehe mehr Kulturland zur Verfügung und für die Bevölkerung entstehe in eine neue Oase der Erholung.

Regierungsrat Beat Tinner sprach von einem «ökologischen Vorzeigeprojekt». Foto: Heini Schwendener

Regierungsrat Beat Tinner sprach von einem «ökologischen Vorzeigeprojekt». Foto: Heini Schwendener

 

Neue Habitate sind entstanden

Christoph Birrer, Abteilungsleiter Fischerei des Kantons St. Gallen, sprach über die Bedeutung der neuen Habitate für unterschiedliche Fischarten, die durch die Revitalisierung des WBK entstanden sind und weiter entstehen. Die alten Wurzelstöcke und Steine am und im Gewässer seien dafür von grosser Bedeutung. Durch frühere Verbauungen hätten viele Gewässer ihre natürliche Struktur verloren. Revitalisierungsprojekte wie jenes von Sevelen wirkten korrigierend, betonte Birrer.

Christoph Birrer, Abteilungsleiter Fischerei des Kantons St.Gallen, sprach über die Bedeutung der neuen Habitate für unterschiedliche Fischarten. Foto: Heini Schwendener

Christoph Birrer, Abteilungsleiter Fischerei des Kantons St.Gallen, sprach über die Bedeutung der neuen Habitate für unterschiedliche Fischarten. Foto: Heini Schwendener

 

Fischereiaufseher Marcel Zottele erzählte, wie das Wasser des WBK in Sevelen sukzessive vom alten, schnurgeraden Kanal in den aufgeweiteten Bachlauf umgeleitet wurde und wie schliesslich die Fische an einem einzigen Tag von Mitgliedern des Fischereivereins Werdenberg und weiteren Helferinnen und Helfer umgesiedelt wurden.

Fischereiaufseher Marcel Zottele erzählte, wie das Wasser des WBK in Sevelen sukzessive vom alten, schnurgeraden Kanal in den aufgeweiteten Bachlauf umgeleitet wurde und wie schliesslich die Fische an einem einzigen Tag von Mitgliedern des Fischereivereins Werdenberg und weiteren Helferinnen und Helfer umgesiedelt wurden. Foto: Heini Schwendener

Fischereiaufseher Marcel Zottele erzählte, wie das Wasser des WBK in Sevelen sukzessive vom alten, schnurgeraden Kanal in den aufgeweiteten Bachlauf umgeleitet wurde und wie schliesslich die Fische an einem einzigen Tag von Mitgliedern des Fischereivereins Werdenberg und weiteren Helferinnen und Helfer umgesiedelt wurden. Foto: Heini Schwendener

 

«Unsere Werdenberger Gewässer haben ein grosse Revitalisierungsdichte», sagte Christian Schwendener, Co-Präsident des Fischereivereins Werdenberg. Sein Verein sei also diesbezüglich verwöhnt und dafür auch sehr dankbar. Die Werdenberger Fischerinnen und Fischer werden den revitalisierten Binnenkanal in Sevelen nun drei Jahre nicht mehr befischen, «denn die Fische sollen nun hierherfinden, dabei schonen wir sie», sagte Schwendener. Wie stark der Fischereiverein Werdenberg für die Förderung der Biodiversität einstehe, habe er in Buchs bewiesen, wo der revitalisierte WBK-Abschnitt sogar während sechs Jahren nicht befischt wurde.

«Unsere Werdenberger Gewässer haben ein grosse Revitalisierungsdichte», sagte Christian Schwendener, Co-Präsident des Fischereivereins Werdenberg. Foto: Heini Schwendener

«Unsere Werdenberger Gewässer haben ein grosse Revitalisierungsdichte», sagte Christian Schwendener, Co-Präsident des Fischereivereins Werdenberg. Foto: Heini Schwendener

Naherholungsgebiet in Buchs zeigt sich in schönster Herbstpracht

Der revitalisierte Teil des Werdenberger Binnenkanals ist bei der Bevölkerung als Naherholungsgebiet sehr beliebt. In den Herbsttagen zeigt sich die Natur von ihrer schönsten Pracht. Auf einem Spaziergang entlang des Gewässers bieten sich wunderbare Sujets für Fotoaufnahmen an.

Öffentliche Begehung vom 8. Oktober 2024 mit Regierungsrat Beat Tinner

Am 8. Oktober findet zusammen mit Regierungsrat Beat Tinner eine öffentliche Begehung des revitalisierten Werdenberger Binnenkanals in Sevelen statt. Im Mittelpunkt der rund zweistündigen Exkursion steht der neu geschaffene Lebensraum für die Fische.

Sevelen.- Der Werdenberger Binnenkanal wurde in den letzten Monaten in Sevelen auf einer Länge von 2,2 Kilometern revitalisiert. Entstanden ist ein Naherholungsgebiet für die Bevölkerung sowie ein Lebensraum für Tiere und Pflanzen. In das Naturparadies kommt immer mehr Leben zurück. In nächster Zeit werden zusätzlich rund 3’500 Bäume angepflanzt. An der öffentlichen Begehung unter der Leitung von Eduard Neuhaus, Präsident der Werdenberger Binnenkanal-Kommission sowie Gemeindepräsident von Sevelen, können Interessierte Wissenswertes über die Hintergründe der Revitalisierung, die laufenden Arbeiten und die Vorteile für die Natur erfahren.

Fische stehen im Mittelpunkt

Ein Schwerpunktthema werden diesmal die Fische und ihr Lebensraum sein. Nebst Regierungsrat Beat Tinner, der dem Amt für Natur, Jagd und Fischerei vorsteht, werden verschiedene Fachleute des Kantons sowie Vertreter des Fischereivereins Werdenberg an der Begehung teilnehmen und ihr Fachwissen vermitteln. Die Exkursion findet am Dienstag, 8. Oktober, um 15 Uhr statt. Treffpunkt ist bei der Informationstafel vom Werdenberger Binnenkanal auf der Autobahnraststätte Rheintal West. Im Anschluss an die rund zweistündige Begehung sind die Teilnehmenden zu einem Getränk eingeladen. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Den Teilnehmenden wird empfohlen gutes Schuhwerk und der Witterung entsprechende Kleidung zu tragen.

Aus dem Binnenkanal wird in Sevelen ein Naturparadies

In Sevelen fliesst das Wasser des Werdenberger Binnenkanals durch den neu gestalteten Flusslauf. Entstanden ist ein vielseitiges und abwechslungsreiches Gewässer, welches als Naherholungsgebiet und Lebensraum dient. Der alte Kanal wird mit Erdreich verfüllt.

Im Beisein der St.Galler Regierungspräsidentin Susanne Hartmann hat das Werdenberger Binnenkanal-Unternehmen am Donnerstag, 6. Juni 2024, den neu gestalteten Abschnitt des Werdenberger Binnenkanals zwischen der Rheinstrasse in Sevelen und dem Gemeindegebiet Buchs offiziell eröffnet. In den vergangenen sechs Monaten wurde eine Fluss- und Auenlandschaft erschaffen. Die Sohlenbreite variiert heute zwischen fünf und 35 Metern. Der revitalisierte Abschnitt weist eine Länge von 2,2 Kilometern auf. «Wir mussten rund 70’000 Kubikmeter Humus und 96’000 Kubikmeter Erdaushub abtragen», erklärt Projektleiter Dominik Wäger. Ein Teil des Materials – etwa 55’000 Kubikmeter – wird für die Verfüllung des alten, trapezförmigen Kanals verwendet. Diese Arbeiten sind derzeit im Gang. Danach wird die nicht mehr benötigte Strasse zurückgebaut. Die bestehende Hecke wird mit Bäumen und Pflanzen zu einem Wildkorridor ergänzt. Zudem wird neue Ackerflächen geschaffen. Die Verlegung der Gewässersohle und des Gewässerraums in den Wald bringt sowohl für die Ökologie als auch für die Landwirtschaft Vorteile. Dank dem frühzeitigen Miteinbezug der Grundeigentümer und der optimalen Planung konnte das Revitalisierungsprojekt gemeinsam umgesetzt werden.

Mehrwert für alle

Eduard Neuhaus, Gemeindepräsident von Sevelen sowie Präsident des Werdenberger Binnenkanal-Unternehmens, betonte in seiner Rede das konstruktive Miteinander, welches er bei diesem Projekt erleben darf. «Im Zentrum unserer Überlegungen steht die Natur. Trotzdem haben wir wie beim ersten Projektabschnitt zwischen der ARA Buchs und dem Ochsensand auch an die Bevölkerung gedacht», versichert Eduard Neuhaus. So ist mit der Eröffnung des revitalisierten Werdenberger Binnenkanal die Grundlage für ein Naturparadies erschaffen worden. Die Beliebtheit des Naherholungsgebiets dürfte dank der Aufwertung weiter steigen. Spaziergängern bietet sich eine ideale Rundtour entlang des Rheins, durch Waldabschnitte und entlang des Werdenberger Binnenkanals an. Auf der Strecke lädt zudem die Raststätte Rheintal zum Verweilen ein. Von der Attraktivitätssteigerung wird der Gastrobetrieb profitieren. Letztlich geht es jedoch darum, den freilebenden Tieren eine passende Oase zu bieten. «Nebst den 2471 umgesiedelten Fischen haben Füchse ihr Revier bereits zurückerobert und im revitalisierten Teil einen Fuchsbau erstellt. Mit etwas Glück sieht man bei Dämmerung die jungen Füchse. Auch für den Eisvogel ist alles vorbereitet. Jetzt kann Leben einkehren», sagt Eduard Neuhaus.

Lobende Worte für Projekt

Ebenfalls nur lobende Worte fand Regierungspräsidentin Susanne Hartmann. Sie zeigte sich beeindruckt über das Tempo, in welchem das Projekt umgesetzt wurde. Den Projektbeteiligten dankte und gratulierte sie für den unermüdlichen Einsatz zugunsten der Natur. Der zweite revitalisierte Abschnitt des Werdenberger Binnenkanals sei wiederum ein Vorzeigeprojekt. Dieselbe Haltung vertritt Anja-Maria Sonntag, Leiterin Asset-Management erneuerbare Energie beim ewz, welches das Projekt mit einem namhaften Betrag fördert. Insgesamt wird mit Projektkosten von 6,2 Millionen Franken gerechnet. Aktuell ist davon auszugehen, dass die Revitalisierungsmassnahmen, der Bau der drei Brücken sowie der neuen Verkehrswege gar leicht günstiger ausfallen wird als ursprünglich angenommen. Die Schlussabrechnung liegt allerdings noch nicht vor, da einerseits der alte Kanal noch verfüllt werden muss, sowie zahlreiche Abschlussarbeiten anstehen. Unter anderem die Pflanzung von etwa 3’500 Bäumen. Um die erzielte Wirkung auch messen zu können, findet eine mehrjährige Nachbetreuung statt. Nebst der Pflege der Neupflanzungen sowie dem Monitoring von Fischen und Grundwasser gehört unter anderem die Bekämpfung von Neophyten sowie der Bodenschutz dazu.

Bevölkerung ist eingeladen

An der ersten offiziellen Begehung nach der Wasserumleitung nahmen gegen 60 Vertreter aus Politik, Behörden, Bauunternehmungen sowie Personen aus verschiedenen Ämtern und der Fischerei teil. Die Teilnehmenden zeigten sich beeindruckt von der neuen Naturoase. Wer diese ebenfalls einmal erleben möchte, hat dazu demnächst die Gelegenheit. Das Werdenberger Binnenkanal-Unternehmen lädt alle Interessierten ein, an einer der drei öffentlichen Begehungen teilzunehmen. Diese finden am Montag, 17. Juni, am Mittwoch, 26. Juni und am Mittwoch, 3. Juli statt. Treffpunkt ist jeweils um 17 Uhr bei der Informationstafel des Werdenberger Binnenkanal-Unternehmens bei der Raststätte Rheintal West. Die Teilnahme an der rund zweistündigen Begehung ist kostenlos. Im Anschluss wird ein Apéro offeriert. Nach Abschluss der Rückbauarbeiten und der Begrünung wird eine öffentliche Eröffnung stattfinden. Diese ist auf den Sommer 2025 vorgesehen. Weitere Informationen gibt es unter www.werdenberger-binnenkanal.ch.

2471 Fische wurden umgesiedelt

Der alte Bachlauf des Werdenberger Binnenkanals zwischen der Brücke Rheinstrasse in Sevelen und der Gemeindegrenze Buchs wurde am vergangenen Samstag, 1. Juni 2024, abgefischt. Insgesamt konnten 2471 Fische umgesiedelt werden.

Auf einer Länge von rund zwei Kilometern wurde der Werdenberger Binnenkanal von 60 freiwilligen Helferinnen und Helfern abgefischt. Die Fische wurden vom alten Kanal in den neuen, revitalisierten und abwechslungsreich gestalteten Flusslauf umgesiedelt. Nach zehnstündiger Arbeit sagt Christian Schwendener vom Fischereiverein Werdenberg: «Alles verlief wie geplant. Es gab weder Unfälle noch sonst irgendwelche Probleme. Es hat mir Freude bereitet das grosse Interesse und den unermüdlichen Einsatz aller Helferinnen und Helfer zu sehen.» Nur dank deren grossen Einsatz konnte die Umsiedlung so rasch und schonend erfolgen.

Groppen zeugen von guter Wasserqualität

Abgefischt wurden 2471 Fische. «Für uns überraschend war, dass wir einen Egli abfischen konnten sowie die hohe Anzahl an Groppen», erklärt Christian Schwendener. Insgesamt wurden 1460 Groppen gezählt. Diese zeugen von einer guten Wasserqualität und einer hohen Sauerstoffkonzentration. Weiter konnten 466 Bachforellen und 406 Regenbogenforellen sowie 126 Äschen umgesiedelt werden. Wie diese Zahl zeigt, ist das Vorkommen der Äsche im Werdenberger Binnenkanal weiter rückläufig. Zudem wurden sechs Giebel, drei Alet, zwei Barben und eine Schmerle abgefischt. Als Helfer mitgewirkt hat unter anderem Eduard Neuhaus, Gemeindepräsident von Sevelen und Präsident des Werdenberger Binnenkanal Unternehmen: «Für mich war es ein einmaliges Erlebnis bei einer so gut vorbereiteten und durchgeführten Umsiedlung dabei sein zu dürfen. Ein grosses Kompliment geht an alle Mitwirkenden und insbesondere an Christian Schwendener, der alles vorbereitet hat.»

     

                                 

Einladung zu öffentlichen Begehungen mit anschliessendem Apéro

Das Werdenberger Binnenkanal Unternehmen führt vor den Sommerferien drei öffentliche Begehungen für die Bevölkerung durch. Diese finden am Montag, 17. Juni, am Mittwoch, 26. Juni und am Mittwoch, 3. Juli statt. Treffpunkt ist jeweils um 17 Uhr bei der Informationstafel des Werdenberger Binnenkanals bei der Raststätte Rheintal West. Die Teilnahme an der rund zweistündigen Begehung ist kostenlos. Im Anschluss wird im Restaurant der Raststätte Rheintal Ost ein kleiner Apéro offeriert. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Es wird empfohlen gutes Schuhwerk zu tragen.

Grosses Interesse an Binnenkanal-Revitalisierung

Die rund 2,2 Kilometer lange Baustelle am Werdenberger Binnenkanal in Sevelen stösst auf grosses Interesse. Gruppierungen und Vereine lassen sich vor Ort durch Fachleute orientieren. Kürzlich nahm der Ambassador Club Werdenberg an einer Besichtigung teil.

Die Baustelle für die Realisierung des neuen Gewässerlaufs des Werdenberger Binnenkanals in Sevelen ist eindrücklich. Stellenweise ist diese von der Autobahn aus sichtbar. Kürzlich nutzte der Ambassador Club Werdenberg die Gelegenheit den 2,2 Kilometer langen, revitalisierten Gewässerlauf zu besichtigen. Aktuell befindet sich dieser noch im Bau. Trotzdem fliesst bereits Wasser ab. Wie die Besichtigungsteilnehmer erfuhren, handelt es sich dabei um Grundwasser. Die eigentliche Wasserumleitung wird im Juni erfolgen. Während Eduard Neuhaus, Präsident des Werdenberger Binnenkanal Unternehmens, die Hintergründe der Revitalisierungsmassnahmen erläuterte, informierte Projektleiter Dominik Wäger über den Bauverlauf sowie eindrückliche Zahlen.

Gerinnebreite bis zu 42 Metern

Bis anhin floss das Wasser des künstlich angelegten Werdenberger Binnenkanals in einem trapezförmigen Querschnitt mit einer Sohlenbreite von sechs Metern ab. Die aktuelle Gerinnebreite beträgt 15 Meter. Der künftige Gewässerlauf weist eine Gerinnebreite von 5 bis 42 Meter aus, wobei die Gewässerraumbreite 42 bis 95 Meter beträgt. Wie den Ausführungen des Projektleiters Dominik Wäger zu entnehmen war, werden aktuell 28 Kilometer Kabelschutzrohre unter der Strasse verlegt. Damit werden unter anderem die Grundlagen geschaffen, damit auf der Raststätte Rheintal Elektro-Ladestationen installiert werden können. Auch wenn die Fläche der Baustelle beachtlich ist, werden die Landwirtschaftsflächen nach Abschluss der Bauarbeiten ungefähr gleich gross sein wie heute. Dies ist der Fall, da der alte Kanal verfüllt und die alte Strasse zurückgebaut wird. Zudem befindet sich ein Teil des neuen Gewässerlaufs im Wald.

Der Ambassador Club Werdenberg hat auf einer Besichtigungstour Wissenswertes zum Revitalisierungsprojekt des Werdenberger Binnenkanals erfahren. Aktuell finden zahlreiche Führungen für verschiedene Gruppen statt. Foto: Ralph Dietsche

Herausforderungen gemeistert

Eduard Neuhaus und Dominik Wäger zeigten den Mitgliedern des Ambassador Club Werdenberg während der Begehung auf, was für Herausforderungen gemeistert werden mussten, damit ein solches Projekt überhaupt realisiert werden kann. Eine Umsetzung wäre ohne die Einwilligung der Grundstückbesitzer sowie dem Miteinander aller Beteiligten gar nicht möglich. Bereits heute zeichnet sich ab, dass sich der grosse Einsatz aller Beteiligten lohnen wird. Zumal es sich bei der Revitalisierung in Sevelen bereits um den zweiten Abschnitt handelt. Jener zwischen der ARA Buchs und dem Ochsensand hat sich positiv entwickelt. Einerseits was die Auenlandschaft betrifft, andererseits was die Vielfalt der Lebewesen angeht. Nach Abschluss des Projekts in Sevelen soll als nächster Abschnitt ein Teil des Werdenberger Binnenkanals in Sennwald revitalisiert werden. Dort wird im Gegensatz zu Sevelen der Hochwasserschutz im Zentrum stehen.

Wanderweg wird bis Ende September umgeleitet

Der Wanderweg entlang des Werdenberger Binnenkanals zwischen der Brücke Rheinstrasse in Sevelen bis zur Gemeindegrenze Buchs bleibt bis Ende September 2024 gesperrt. Eine Umleitung ist signalisiert. Der Zugang zum Auhof (Giger Gemüsebau) ist von der Sperre nicht betroffen.

Sevelen. – Der auf der Ostseite des Werdenberger Binnenkanals verlaufende Wanderweg zwischen der Brücke Rheinstrasse in Sevelen bis hin zur Gemeindegrenze Buchs kann bis Ende September 2024 aufgrund der laufenden Bauarbeiten nicht begangen werden. Damit der beliebte Abschnitt über die Sommermonate trotzdem passiert werden kann, wurde auf der Westseite des Werdenberger Binnenkanals eine alternative Route eingerichtet. Die Umleitung ist signalisiert. Zudem wurde im nördlichen Teil der Baustelle – in der Nähe zur Gemeindegrenze Buchs – eine temporäre Fussgängerbrücke zur Querung des Werdenberger Binnenkanals erstellt. Nicht betroffen von der Wanderwegsperrung ist der Auhof (Giger Gemüsebau). Dieser ist weiterhin wie gewohnt erreichbar.

Die Umleitung führt über diese Brücke auf die westliche Seite des Werdenberger Binnenkanals. Foto: Ralph Dietsche

Die Umleitung führt zwischen dem Feld (rechts) und dem Werdenberger Binnenkanal (links) über die Wiese. Foto: Ralph Dietsche

Wer die Grossbaustelle betritt, macht dies auf eigene Gefahr. Hinweisschilder weisen auf die derzeitigen Gefahren hin. Foto: Ralph Dietsche

Auf Entdeckungstour in Sevelen

Ehemalige Schülerinnen und Schüler aus Wartau führten kürzlich ein Klassentreffen durch. An diesem erinnerten sie sich an die gemeinsame Schulzeit von 1982 bis 1985 im Schulhaus Seidenbaum in Trübbach. Das Treffen wurde genutzt, um die Gemeinde Sevelen – welche vom ehemaligen Mitschüler Eduard Neuhaus präsidiert wird – zu erkunden.

Die Schülerinnen und Schüler des Schulhauses Seidenbaum waren in den Jahren 1982 bis 1985 ein eingeschworenes Team. Um in Erinnerungen zu schwelgen sowie sich wieder einmal zu sehen, führten die ehemaligen Schulkameradinnen und -kameraden kürzlich ein Klassentreffen durch. Dieses startete in Oberschan und führte die Reisegruppe in die benachbarte Gemeinde Sevelen. Und dies mit gutem Grund: Der ehemalige Klassenkamerad Eduard Neuhaus steht Sevelen seit bald vier Jahren als deren Präsident vor. Gemeinsam besuchten sie den eindrücklichen und inspirierenden Gedankenberg und liessen sich von Aktionskünstler, Bildhauer und Maler Gert Gschwendtner über den Berg, respektive durch den Skulpturenpark führen. Nach dem Mittagessen in der Raststätte Rheintal ging es weiter, um die 2,1 Kilometer lange Baustelle des Werdenberger Binnenkanals zu besichtigen. Als Präsident des Werdenberger Binnenkanal Unternehmens verstand es Eduard Neuhaus viel Wissenswertes über die Hintergründe sowie den Nutzen der Revitalisierungsmassnahmen zu berichten. Nach einer Erfrischung auf dem Auhof bei Andreas Giger fand der gemütliche Ausklang auf dem Büelsteihof in Oberschan statt.

 

Regierungsratskandidatin besuchte Binnenkanal-Baustelle

Die SP Sevelen hat eine Baustellenbesichtigung beim Werdenberger Binnenkanal organisiert. Manuel Lameira orientierte die Teilnehmende über das gigantische Projekt, bei dem der ökologische Nutzen im Vordergrund steht. Die St.Galler SP-Regierungsratskandidatin Bettina Surber liess sich vor Ort informieren und spürte die riesige Vorfreude auf das entstehende Naherholungsgebiet.

 

Die St.Galler Regierungsratskandidatin Bettina Surber besichtigte die WBK-Baustelle in Sevelen.

Impressionen von der Grossbaustelle in Sevelen

11. März 2024, Foto: Agroterraconsult AG

11. März 2024, Foto: Agroterraconsult AG

11. März 2024, Foto: Agroterraconsult AG

11. März 2024, Foto: Agroterraconsult AG

11. März 2024, Foto: Agroterraconsult AG

11. März 2024, Foto: Agroterraconsult AG

11. März 2024, Foto: Agroterraconsult AG

11. März 2024, Foto: Agroterraconsult AG

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11. März 2024, Foto: Agroterraconsult AG

11. März 2024, Foto: Agroterraconsult AG

11. März 2024, Foto: Agroterraconsult AG

11. März 2024, Foto: Agroterraconsult AG

11. März 2024, Foto: Agroterraconsult AG

11. März 2024, Foto: Agroterraconsult AG

11. März 2024, Foto: Agroterraconsult AG